Heimat bedeutet auch Heimat zulassen können. Aber genau das ist gar nicht so einfach, auch mir ist das lange nicht gelungen, schließlich habe ich sie einst verlassen, um die Welt und das Leben zu entdecken. Mittlerweile weiß ich, wenn man sich nicht damit versöhnt, dann findet man seine innere Ruhe nicht, man fühlt sich getrieben, kann Erfolg und positive Momente nicht mehr fühlen. Man kommt nirgendwo mehr richtig an, sondern befindet sich auf einem permanenten Weg, das zermürbt und macht müde.
Seit ich wieder da bin, bin ich meist nur im nahegelegenen Park gelaufen und habe das dortige Schloss mehrfach umrundet. Heute bin ich dann wirklich zehn Kilometer so richtig durch meine alte Heimat gelaufen, die nach langer Zeit auch wieder mein Zuhause ist.

Viele Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend liegen am Wegesrand und werden lebendig. Hier kenne ich mich aus, jedes Steinchen, jeden Schleichweg. Auf den abgelegenen Feldwegen bin ich früher mit dem Fahrrad Rennen gefahren, habe heimlich geraucht, Händchen gehalten und geknutscht. Es ist die eigene, ganz persönliche Heimat, die man findet, wenn man will und es aushalten kann.
Und Heimat kann auch beflügeln, wie ich heute gemerkt habe. 🏃♀️🏃♀️🏃♀️

